Osten,  Reiseplanung

So schön ist Deutschland: Sehenswertes in allen 16 Bundesländern (Ost)

Warst du schon in allen Bundesländern? Ich nicht. Und das finde ich echt schade! Deshalb habe ich andere Reiseblogger nach ihren Highlights in allen 16 Bundesländern gefragt. So ist eine große Sammlung von Reisetipps entstanden, die ich dir in den nächsten Wochen hier vorstellen möchte. Die Tipps habe ich nach Himmelsrichtungen geordnet und den Anfang hat der Norden gemacht. Hier geht es jetzt mit dem Osten weiter!

Brandenburg: Nationalpark Unteres Odertal (Blickgewinkelt)

Brandenburg ist immer noch ein vernachlässigtes Urlaubsland und erst wollte ich Euch über den Spreewald berichten. Aber da den Spreewald ohnehin schon die meisten kennen, bringe ich Euch einen anderen Urlaubstipp mit: den kleinen Nationalpark Unteres Odertal.

Ja, dass Brandenburg einen eigenen Nationalpark besitzt, wissen tatsächlich nur die Wenigsten. Das Untere Odertal zieht sich in der Uckermark an der polnischen Grenze wie ein schmales Band entlang und ist ein Auengebiet. Die Oder teilt sich hier in zwei größere und viele kleine Flussadern auf, die großartig mit dem Kanu erkundet werden können. Am besten nimmt man hierzu an einer Ranger-Tour durch die Wildnis teil, die einem das Vogelschutzgebiet und sensible Ökosystem näher bringt.
Da das Untere Odertal viele Jahre bewirtschaftet wurde, haben sich hier seltene Bodenbrüter angesiedelt, die auch weiterhin auf gemähte Wiesen angewiesen sind, der Storch zum Beispiel oder der Wachtelkönig. Der Nationalpark wird deshalb in großen Teilen auf weiterhin gemäht und es ist deshalb auch möglich, zu Fuß oder auf dem gut angelegten Oder-Neiße-Radweg das Gebiet zu erkunden.

Der beste Ausgangspunkt ist vermutlich das Nationalparkzentrum Criewen, über das man Touren buchen und sich über den Nationalpark informieren kann. Im Herbst hört man hier die Hirsche röhren und sieht Kaniche in der Luft – ein herrliches Spektakel.
Übernachten kann man übrigens entweder auf einigen Campingplätzen direkt an der Oder gelegen, oder man mietet sich eine Ferienwohnung in einem der hübschen Dörfer, zum Beispiel Stolpe, wo es auch noch einiges aus der Geschichte zu entdecken gibt. 

Über Blickgewinkelt: Inka bloggt seit mehreren Jahren auf blickgewinkelt.de über ihre Reisen um die Welt und schreibt Reiseführer. Ihr Herz hat sie an die Schneewelten der Antarktis verloren. Die zweite Liebe gilt der Wahlheimat: Das schnodderschnäuzige Berlin findet sie ebenso lebens- und liebenswert wie Brandenburg. Ihr Lieblingsplatz: In der Hängematte auf einem Hausboot, die alte Havel runterschippernd.

Nationalpark Unteres Odertal Blickgewinkelt
Auf dem Wasser und mittendrin im Nationalpark (Foto: Inka Chall)

Geheimtipps für Berlin (The Road Most Traveled)

Die deutsche Hauptstadt spaltet die Meinungen: entweder man liebt Berlin oder man hasst es. Dabei gibt es dort vieles zu erleben. Und damit meine ich nicht nur die klassischen Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten wie ein Besuch im Reichstag, ein Selfie vorm Brandenburger Tor oder eine Currywurst zu essen.

Wie wäre es mit einem Besuch im Futurium? Die Ausstellungen befassen sich unter anderem mit dem Leben in der Zukunft, künstlicher Intelligenz und smarten Materialien. Das Futurium liegt direkt am Hauptbahnhof und kann zu Fuß erreicht werden. Der Eintritt ist kostenlos.

Bist du eine Naschkatze? Dann kann ich dir das Café Kastanientörtchen in der Kastanienallee empfehlen. Dort kannst du dir aus verschiedenen Teigböden, Cremes und Toppings dein eigenes Törtchen zusammenstellen. Möchtest du nur einen Kaffee trinken und liebst die Gesellschaft von Katzen, dann solltest du definitiv das Katzencafé Zur Mieze besuchen. Ich empfehle dir hier jedoch zu reservieren.

Wenn du lieber etwas vom Berliner Flair mitbekommen möchtest, dann solltest du definitiv auf Streetart-Tour gehen. In der deutschen Hauptstadt gibt es jede Menge verschiedener Kunstwerke an Wänden. Sehr bekannte Motive findest du an der East Side Gallery direkt an der Spree.

Natürlich kannst du dich als SchallplattenliebhaberIn auch in einem der vielen Plattenläden verlieren und dort beim Stöbern jede Menge Zeit lassen. Die Auswahl ist riesig und von modernen Plattenläden bis hin zu Cafés und Klamottenläden, die Platten verkaufen, findest du dort alles was das Plattenherz begehrt.

Du siehst, Berlin ist vielfältig und bietet für jedeN etwas. Mehr Infos zu den verschiedenen Aktivitäten findest du auf The Road Most Traveled.

Über The Road Most Traveled: Die Wahloldenburgerin Michelle bloggt seit 2017 auf The Road Most Traveled schwerpunktmäßig über Oldenburg, Singapur, Katzencafés und Kulinarisches. Neben dem Reisen spielen Musik, Konzerte und Festivals und das Chemiestudium eine große Rolle in ihrem Leben.

Graffiti Berlin
Für Graffiti-Fans ist Berlin das Paradis (Foto: Michelle La Rosa)

Sachsen-Anhalt: Rund um den Brocken

Mit dem Brocken beherbergt Sachsen-Anhalt den höchsten Berg im Harz. 1.141 Meter über dem Meeresspiegel befindet sich die Brokenkuppe und die Aussicht von dort oben ist einfach unglaublich. Mehr über die Natur und die Geschichte des Brokens kann man übrigens im Brokenhaus erfahren. Besonders die Abhörstation auf der Brokenkuppe und die Geschichten über Hexen und Teufel, die den Broken heimsuchen, haben sofort mein Interesse geweckt. Somit ist der Broken nicht nur etwas für Naturfreunde, sondern auch für Geschichtsfans und Märchenliebhaber.

Weil so ein Aufstieg ganz schön anstrengend sein kann, gibt es auf dem Broken natürlich zahlreiche Ausflugslokale, in denen man sich stärken kann. Anschließend muss es ja auch irgendwie wieder runter gehen! Wer nicht so wanderbegeistert ist, der kann auch ganz bequem mit der Brokenbahn auf den Broken und/oder wieder runter fahren.

Doch nicht nur auf dem Broken gibt es viel zu sehen! Auch die Ortschaften rundherum sind einen Besuch wert. Mein Herz habe ich an Schierke, die letzte Ortschaft unterhalb des Brockens, verloren. Direkt am Bahnhof der Brokenbahn in Schierke befindet sich eine Sommerrodelbahn. Für wenig Geld kann man ein paar runden drehen und jede Menge Spaß dabei haben. Außerdem kann Schierke kulinarisch ebenfalls was. Der Schierker Feuerstein wärmt auch an den kühlsten Tagen von innen heraus und das Essen in der Villa Bodeblick ist einfach nur köstlich. In der Villa Bodeblick kann man auch übernachten, was ich jederzeit wieder tun würde!

Eine Reise in den Harz lohnt sich übrigens zu JEDER Jahreszeit! Im Sommer kann man wunderbar wandern gehen, im Winter hat man vielleicht sogar das Glück auf von Schnee bedeckte Wipfel zu schauen und im Frühling und Herbst kann man das tolle Farbenspiel der Natur bestaunen. Also auf in den Harz!

Über 1000KM Reisen: Bloggerin Lara hat sich für 2020 vorgenommen, sich maximal 1000 Kilometer von ihrem Heimatort Bremen zu entfernen. Wie ihr das als Weltenbummlerin gelingt und welche Orte sie dabei erkundet, kannst du auf dem Blog nachlesen.

Schmalspurbahn Harz
Die Brockenbahn kurz vor ihrem Ziel (Foto: Lara Eckhardt)

Sachsen: So schön ist Dresden (Weltwunderer)

Meine Heimatstadt Dresden gibt es schon ziemlich lange: Mehr als 800 Jahre ist sie alt. Die Spuren ihrer wechselhaften Geschichte kann man an jeder Ecke sehen – vom 500 Jahre alten Moritzmonument an der Brühlschen Terrasse über den sozialistisch-schicken Kulturpalast bis zum Militärhistorischen Museum, das von Daniel Libeskind entworfen wurde.

Die rundum sanierte Altstadt ist bei Touristen enorm beliebt, weshalb wir Einheimischen die engen Gassen rund um die Frauenkirche, wo sich Gebäude von Romanik über Barock bis Neorenaissance aneinanderdrängen, gern als „Disneyland“ belächeln. Ja, wir geben es zu: Es ist echt hübsch hier, vor allem im Brühlschen Garten im Schatten der Zitronenpresse oder ganz oben auf dem Hausmannsturm, der das Residenzschloss überragt (darin liegen die Schätze des Grünen Gewölbes, das seit dem spektakulären Juwelenraub im November 2019 sicherlich jeder kennt).

Noch besser gefällt es vor allem den jüngeren Dresdnern auf der anderen Elbseite: Dort liegt die Neustadt, auch wenn sie gar nicht so neu ist. „Altendresden“ brannte 1685 komplett ab und wurde von Kurfürst August dem Starken im Barockstil neu erbaut. Dahinter, außerhalb der alten Stadtmauern, war lange Zeit nur Sand und Heide. Heute drängen sich hier in den engen Straßen eines der größten Gründerzeitviertel Europas Studenten, Partyvolk und Familien – die Äußere Neustadt ist bunt, vielfältig und ein bisschen verdreht. Ein Bummel durch die Kunsthöfe zwischen der Alaunstraße und der Rothenburger Straße ist jedem Dresden-Besucher dringend zu empfehlen.

Genauso wie ein Abstecher an die Elbe, am besten mit dem Fahrrad. Wer zu faul zum Radeln auf dem Elberadweg ist, der lässt sich auf den historischen Dampfern der Weißen Flotte auf der Elbe mitten durch die Stadt schippern, vorbei an Weinbergen und darauf thronenden Schlössern, dem weltberühmten Canalettoblick und einer Fake-Moschee, aber auch Pferdeweiden und verträumten Obsthainen, mondänen Yachtclubs und verlockenden Biergärten. Noch mehr Natur gibt es in der Dresdner Heide, einem der größten Stadtwälder Deutschlands, oder dem Großen Garten mitten in der Stadt, wo sich fein manikürte Renaissancegärten mit verwilderten Ecken abwechseln.

Ein Wochenende in Dresden ist viel zu kurz, um meine vielfältige, grüne Heimatstadt richtig kennenzulernen – denn wenn man schon hier ist, sollte man unbedingt auch einen Abstecher zu den Weinbergen von Radebeul und Pillnitz, dem Jagdschloss Moritzburg und auf die Basaltburg Stolpen machen. Ganz zu schweigen vom Nationalpark Sächsische Schweiz, der nur 30 Minuten Fahrt entfernt ist! Weitere Tipps für eine Reise nach Dresden gibt es hier!

Über Weltwunderer: Die Weltwunderer leben in Dresden und sind Fans ihrer Heimatstadt – wenn sie nicht gerade durch die Welt reisen und so abgelegene Orte wie Japan und Neuseeland entdecken…

Dresden Weltwunderer
Brühlscher Garten (Foto: Jenny Menzel)

Weitere Teile der Reihe:
So schön ist Deutschlands Norden
So schön ist Deutschlands Süden
So schön ist Deutschlands Westen

Vielen Dank an alle Blogger, die mitgemacht haben!

Lara ist 25 Jahre alt und lebt im wunderschönen Bremen. Im "wahren" Leben ist sie Ingenieurin und arbeitet im öffentlichen Dienst. Sie liebt es zu Reisen und auf "1000KM Reisen" zeigt sie, wie schön Nahreisen sein können.

5 Comments

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner